Projektleitung Karla Schefter
Karla Schefter wurde am 25.3.1942 in Allenstein/Ostpreußen geboren. Seit Beginn ihrer Berufslaufbahn schlägt ihr Herz für die Krankenpflege. Sie absolvierte eine Ausbildung und Fachweiterbildungen zur OP-Schwester sowie Pflegemanagement und Pflegepädagogik. Bundesweit befasste sie sich mit Fort- und Weiterbildung für den Operationsdienst und veröffentlichte zwölf Publikationen. Frau Schefter beteiligte sich in dieser Zeit an der Leitung internationaler Kongresse für den OP-Dienst. Ihre Weltoffenheit zeigte sich auch in beruflichen Auslandsaufenthalten in Brasilien, USA und der Türkei.
Ihr Weg nach Afghanistan
Im Rahmen eines Hilfsprojektes geht die OP-Leitung Karla Schefter 1989 nach Afghanistan. Alles, was ihr über dieses Land bekannt ist: Dort herrscht Krieg. Die Rote Armee hatte sich nach 10-jähriger Besatzungszeit aus Afghanistan zurückgezogen. Aus dem gemeinsamen Krieg der verschiedenen Volksstämme gegen die Besatzungsmacht Sowjetunion war ein Bruderkrieg geworden.
Die Suffiweisheit "Das ich im Wir"
(Karla Schefter's Leitmotiv)
Ihre Ankunft in Chak-e-Wardak
Im Chak-e-Wardak beginnt Karla Schefter unter Lebensgefahr und schwierigsten Bedingungen gemeinsam mit zwei deutschen Ärzten in zwei notdürftig eingerichteten Räumen eines ehemaligen Kraftwerks Kriegsverletzte zu versorgen. In Vorträgen berichtet sie: "Hinter der dritten Turbine links war die Frauenstation." Ein Jahr später kehrten die Ärzte nach Deutschland zurück. Karla Schefter blieb. Ab jetzt arbeitet sie ausschließlich mit afghanischem Personal zusammen.
Der Aufbau des Hospitals
Karla Schefter setzte sich in der afghanischen Männergesellschaft durch, entwarf Baupläne für das Krankenhaus, wurde im Ältestenrat gehört, verhandelte mit den Mudschahedin und den Taliban, um den Menschen helfen zu können, die ohne medizinische Hilfe noch verzweifelter leben müssten. Obwohl die fundamentalistischen Taliban allen Frauen das Recht auf eine Ausbildung und Berufstätigkeit verweigern, durfte Karla Schefter weiter Krankenschwestern und Hebammen ausbilden und beschäftigen. Karla Schefter liegt diese Chance für die afghanischen Frauen besonders am Herzen. Die Berufstätigkeit der Frauen wirkt in die Familien und die Gesellschaft hinein. Über die Jahre entstand ein tiefes Vertrauen zwischen der Projektleitung Karla Schefter und der Bevölkerung sowie den Mitarbeitern, die selbst über viele Jahre für das Krankenhaus arbeiteten. Dieses sorgsam gepflegte wechselseitige Vertrauen dürfte auch das Geheimnis für das erfolgreiche Bestehen des Projektes seit drei Jahrzenten sein. Eine Zeit in der mehr als 1,5 Millionen Patienten geholfen werden konnte. 1,5 Millionen Menschen, denen Gesundheit, Zuversicht und eine Idee von Frieden gegeben wurde.
Auszeichnungen und Ehrungen
Das Chak-e-Wardak-Hospital versorgt alle Menschen unabhängig von ihren politischen und religiösen Einstellungen. Es ist Karla Schefters Überzeugung, dass alle Menschen Anspruch auf die bestmögliche Versorgung haben. Ihr unermüdliches Engagement und ihre Neutralität haben ihr großes Ansehen innerhalb und außerhalb Afghanistans verschafft. Dies spiegelt sich in zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen wider.